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Ob Likör, Wodka oder Whisky – Spirituosen haben eine lange Tradition und sind ein fester Bestandteil der Genusskultur. In Deutschland gelten alkoholische Getränke mit mindestens 15 % Alkoholgehalt als Spirituosen. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt hierzulande bei 5,3 Litern. Die Herstellung erfolgt durch Destillation vergorener Rohstoffe wie Getreide, Obst oder Zuckerrohr. Dabei entstehen neben dem Hauptprodukt auch Nebenprodukte wie Schlempe, ein Reststoff, der in großen Mengen anfällt und hauptsächlich als Futtermittel oder zur Biogasgewinnung genutzt wird.

Herstellung und Eigenschaften

Spirituosen werden durch Destillation gewonnen, wobei natürlicher Alkohol aus vergorenen Früchten, Getreide oder anderen Rohstoffen extrahiert wird. Der Alkoholgehalt beträgt dabei mindestens 15 %, kann aber – je nach Produkt – deutlich höher liegen. Die Aromabildung erfolgt entweder durch Mazeration, bei der Früchte, Wurzeln oder Kräuter in Alkohol eingelegt werden, oder durch die Zugabe von Aromastoffen und Zucker zur Verfeinerung des Geschmacks.

Deutsche Hersteller

Der Bundesverband der Deutschen Spirituosenindustrie und -importeure e.V. (BSI) zählt 2024 insgesamt 53 Unternehmen zu seinen Mitgliedern. In Deutschland gibt es derzeit 14.000 Brennereien, die entweder als Abfindungsbrennereien oder Verschlussbrennereien arbeiten. Während Abfindungsbrennereien maximal 300 Liter reinen Alkohol pro Jahr produzieren dürfen, unterliegen Verschlussbrennereien keiner mengenmäßigen Begrenzung.

Zu den wichtigsten Spirituosenherstellern in den östlichen Bundesländern gehören:

Ein besonders bedeutender Akteur ist die Nordbrand Nordhausen GmbH, die jährlich 50 Millionen Flaschen produziert und damit einen Marktanteil von 8 % hält – der größte mengenmäßige Anbieter von Spirituosen in Deutschland.

Verbrauch und Markt

Jährlich werden in Deutschland 440 Millionen Liter Spirituosen konsumiert, was etwa 628 Millionen 0,7-Liter-Flaschen entspricht. Der gesamte Pro-Kopf-Konsum an reinem Alkohol (inklusive Getränke mit weniger als 15 % Alkoholgehalt) beträgt 10 Liter pro Jahr. Besonders beliebt sind Liköre, die 44 % der gesamten Produktion ausmachen, gefolgt von Wodka mit einem Anteil von 15 %.

Reststoffe und deren Nutzung

Bei der Herstellung von Spirituosen entsteht als Nebenprodukt Schlempe – ein Rückstand der Fermentation. Dieser kann vielseitig weiterverwendet werden. Besonders häufig wird Schlempe als Futtermittel für Nutztiere eingesetzt oder als Düngemittel auf Feldern ausgebracht. Zudem lässt sich der Reststoff energetisch verwerten, indem er in Biogasanlagen zur Gewinnung von erneuerbarer EnergieEnergie Alle Nachhaltigkeitsanforderungen, die die Energiebereitstellung im Unternehmen und/oder für eine bestimmte Produkterzeugung betreffen (z. B. Kriterien für die Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonne, Wind usw.) (ITC Standards Map 2023). genutzt wird.

Die Nordbrand Nordhausen GmbH zum Beispiel produziert jährlich zwischen 15.000 und 20.000 Tonnen Schlempe, was zeigt, welch große Mengen dieses Nebenprodukts in der Branche anfallen.

Wissensdurstig?

Hier gibt es weitere Informationen zu diesem Stoffstrom:

Disclaimer: Wir übernehmen keine Haftung für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben.

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Zuletzt aktualisiert am: 7. Mai 2025, 9:54

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