Zum Hauptinhalt springen
Umsetzungsphase kann starten - Titelbild

Die nachfolgende Ausschreibung erfolgt im Rahmen der Richtlinie WIR! – Wandel durch Innovation in der Region aus der Programmfamilie ”Innovation & Strukturwandel” der zweiten Auswahlrunde. Bundesanzeiger vom 08.11.2019 (Link zur Förderrichtlinie)

I. Zielsetzungen des BioZ-Innovationsraums

BioZ strebt Innovationen für die biobasierte Wirtschaft an. Der in Deutschland seit einigen Jahren beschrittene Transformationspfad hin zu einer post-fossilen Wirtschaftsform gewinnt gegenwärtig zunehmende Bedeutung. Der European Green Deal gibt mit dem Ziel eines klimaneutralen Europas bis 2050 den Rahmen vor. Auf nationaler Ebene bündelt die Bundesregierung ihre Anstrengungen in der nationalen Bioökonomiestrategie. Die Fridays-for-Future-Bewegung sowie das kürzlich vom Bundesverfassungsgericht verkündete Urteil zum ”Recht auf Zukunft” spiegeln den gesellschaftlichen Druck für ein zukunftsfähiges Wirtschaften wider. Im Trend liegen nachhaltige Lebensstile, in denen klimaneutral hergestellte Produkte auf Basis von erneuerbaren Kohlenstoffen eine zentrale Rolle spielen. Die Nachfrage treibt die großen Akteure der kohlenstoffbasierten Industrie (z.B. Chemie, Automobil, Bau). Auch die Lebensmittelindustrie setzt nachhaltigere und biobasierte Produkte zunehmend an erste Stelle ihrer Agenda. 

BioZ bildet ein Innovationsystem, dessen Akteure die Chancen von biobasierten Innovationen nutzen und die Transformation der stark von der Kohlewirtschaft geprägten Region vorantreiben wollen. Mit der Entwicklung und Markteinführung neuer Verfahren, Produkte und Dienstleistungen sollen in der BioZ-Region mittelfristig neue Wertschöpfungen und attraktive Arbeitsplätze entstehen. Langfristig soll sie zu einer Vorreiterregion der Bioökonomie mit resilienten, sektorübergreifenden Wertschöpfungsnetzen der Agrar-, Lebensmittel- und Chemieindustrie werden. 

Basis sind die in erheblichen Mengen in der Region hergestellten biogenen Grundstoffe, wie z.B. Zucker, Stärke oder Öle sowie die dabei anfallenden Nebenprodukte und Reststoffströme. Weitere wichtige Ausgangsmaterialien sind Nebenprodukte der Lebensmittelverarbeitung sowie der Agrar- und Biokraftstoffindustrie, die bisher überwiegend mit geringer Wertschöpfung (z.B. Futtermittel) Einsatz finden.  

BioZ strebt Innovationen vorerst in Märkten mit hohem Wertschöpfungspotenzial an, um die neuen Verfahren wirtschaftlich attraktiv gestalten zu können und eine zügige Umsetzung wahrscheinlich zu machen.  

Zielsetzung ist die Bildung schlagkräftiger FuEuI-Verbünde mit klaren, umsetzbaren und messbaren Ideen für biobasierte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen. Die Umsetzung am Markt muss als wahrscheinlich belegbar sein. Die Vorhaben sind auf den vorwettbewerblichen Bereich ausgerichtet und müssen Entwicklungsrisiken benennen. Im Idealfall verknüpfen sie Stoffströme der Agrar-, Lebensmittel- und Chemieindustrie neu, entwickeln leistungsfähige biologische und chemische Produktionssysteme oder bereiten eine Skalierung im regionalen Stoffstromverbund bis in die industrielle Produktion vor. Die Auswirkungen auf das regionale Wirtschaftssystem auf dem Weg zu einer Vorreiterregion müssen dargestellt werden. Eine beschreibende Einordnung in die Wertschöpfungsnetze vom Anbau über die Rohstoffbereitstellung bis zur Verarbeitung und Kreislaufführung von Produkten ist Bestandteil der einzureichenden Skizzen.  

II. Fördergegenstand

Gefördert werden Einzel- und Verbundprojekte von BioZ Bündnispartnern, die passfähige Lösungsansätze für BioZ adressieren: 

  • Erforschung, Entwicklung und Erprobung neuer Verfahren, Prozesse und Produkte 
  • Vorbereitung von industrieller Umsetzung der Verfahren in der Region (Innovation) und damit der Aufbau von Produktion, Arbeitsplätzen und Umsatz 
  • Sichtbarmachung der Leistungsfähigkeit als Vorreiterregion, Imagegewinn und Fachkräfteschmiede

III. Antragsberechtigt

Antragsteller können Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Forschungseinrichtungen und Hochschulen sein. Sie müssen dem BioZ Bündnis angehören, dies gilt für jeden Verbundpartner, der nach der positiven Evaluierung einen eigenen Antrag beim Projektträger einreichen will. Partner, die nicht der BioZ-Region angehören, müssen aufzeigen, dass ihre Mitwirkung in besonderer Weise zur Stärkung des BioZ Innovationssystems beiträgt. 

IV. Förderquoten & Eigenanteil

Es gibt keine übergeordneten Förderquoten. Die Förderquoten werden individuell für jeden Partner festgelegt und können detailliert der WIR! Förderrichtlinie entnommen werden:  

  • Unternehmen bis 50% (Zuschläge für KMU möglich)  
  • Forschungseinrichtungen & Hochschulen bis 100% 

Projektpauschalen und KMU Zuschläge sind in der Kalkulation der beantragten Fördermittel mit zu berücksichtigen und in der Finanzübersicht darzustellen. 

Hinweis zum Eigenanteil und Beratungsangebot Projektträger

Unternehmen müssen einen angemessenen Eigenanteil in die Projekte einbringen und diesen auch realistisch darstellen können. Für ergänzende formelle Fragen kann im Vorfeld gerne die Beratung des zuständigen Projektträgers, Projektträger Jülich (PtJ), in Anspruch genommen werden. Hierfür ist der Ansprechpartner:  

Peter Miltner, Projektträger Jülich 

Tel.: 030 20199-3436 

p.miltner@fz-juelich.de 

V. Verfahren & Bewertung

Projektskizzen für den 1. Call können bis zum Stichtag am 15.2.2022, 16Uhr als pdf Dokumente per Email eingereicht werden. Ein zweiter Call, mit Stichtag im Juni/Juli 2022 ist vorgesehen. Bitte richten Sie die Skizzen an das Innovationsmanagement und die jeweilige DG-Leiter:in:  

  1. BioZ-IM: Christina.Peters@pi-culture.de  

und  

  1. Dialoggruppenleiter:in, dem das Projekt zugeordnet wird: 

Vorlagen werden durch das BioZ-IM zur Verfügung gestellt. 

Der zentrale Koordinator ist bei Verbundvorhaben festzulegen und ein Ansprechpartner zu benennen.  

Der Umfang der Skizzen soll 10 Seiten (Schriftgröße 11, ohne Deckblatt) nicht überschreiten.  

Es gibt keine Vorgaben zur Größe des Projekts / Verbunds und keine Verteilung des ausgeschriebenen Budgets auf die einzelnen Dialoggruppen.

Die Laufzeit der Projekte kann bis zu 3 Jahren betragen. 

Bei investiven Projekten und sehr hohem Finanzbedarf (in Relation zum ausgeschriebenen Budget des Calls) möchten wir frühzeitig um Kontaktaufnahme zum DG Leiter und dem BioZ-IM bitten, um komplementäre Fördermöglichkeiten (z.B. Investitionszuschüsse) abklären zu können.  

Auswahlverfahren

Die eingereichten Skizzen werden durch den BioZ Beirat unabhängig bewertet. Der Beirat erstellt aus den eingereichten Skizzen eine Empfehlungsliste und übermittelt diese an das BMBF und den Projektträger. Hier empfohlene Projektvorschläge sind berechtigt, direkt im Anschluss ihre Vollanträge beim Projektträger einzureichen. Um eine zügige Bearbeitung und Bewilligung dieser Projekte zu gewährleisten, sollten die vorgeschlagenen Skizzen entsprechend gut durchdacht und geplant sein: 

  • vollständige Konsortien 
  • Solide Arbeits- und Finanzplanung 
  • Darstellung der Eigenanteile 

Für die 1. Runde sind bis zu 2,5 Mio. Euro Fördermittel vorgesehen. Sie werden an die Projekte vergeben, welche die höchsten Bewertungen durch den Beirat erhalten haben. 

Bewertungskriterien (jeweils 0-5 Punkte)

Um eine gute Transparenz des Bewertungsverfahrens zu gewährleisten, sind die Bewertungskriterien nachfolgend dargestellt. Jeder Skizzeneinreicher (bzw. der Koordinator bei Verbünden) erhält nach Abschluss des Bewertungsverfahrens für seine Skizze das Ergebnis der Bewertung. Durch dieses qualifizierte Feedback soll gewährleistet werden, dass die Entscheidungen nachvollziehbar und begründet sind. Nicht berücksichtigte Skizzen können hiermit gezielt nachbearbeitet werden und in den nächsten Runden erneut eingereicht werden. 

Das Ergebnis der Bewertung erfolgt innerhalb von max. 6 Wochen nach dem Stichtag an den jeweiligen Koordinator. 

Die nachfolgenden Bewertungskriterien werden im Rahmen des 1. Calls alle gleich gewichtet. Eine Anpassung in den nachfolgenden Calls ist möglich. 

1.  Forschungs- und Entwicklungsansatz des Projekts

  • Sind die adressierten Projektziele verständlich beschrieben und untersetzt?  
  • Welche Innovationshöhe oder Neuheitsgrad hat die vorgestellte Lösung? 
  • Wie relevant ist der vorgestellte Lösungsansatz? Z.B. welche Prozessausbeuten werden abgeschätzt? Wie skalierbar ist die Lösung? 

2.  Passfähigkeit zu den Zielsetzungen von BioZ

  • Wie regional ist der Projektvorschlag? Inwieweit erfolgt die Wertschöpfung der Projektumsetzung in der Region?  
  • Welches Potential zur Schaffung oder Absicherung von Arbeitsplätzen besteht?  
  • Trägt das Projekt zum Strukturwandel bei? Ergibt sich ein positiver Beitrag zur Aufwertung der Region, der nach außen dargestellt werden kann? 

3.  Welchen Beitrag leistet der F&E Ansatz des Projekts zum Klimaschutz und Ressourceneffizienz?

  • Entspricht der Projektansatz der Kreislaufführung? Werden Reststoffe eingesetzt? 
  • Inwieweit trägt das Projekt zu biobasierten Lösungen bei? Wieviel grüner Kohlenstoff steckt drin? 
  • Ob Substitution oder neue biobasierte Lösung, welche Vermeidung/Reduktion von CO2 wird hierdurch erreicht? 

4.  Potential & Umsetzung

  • Gibt es ein gutes und aussichtsreiches Verwertungskonzept? Gibt es z.B. bereits Abnehmer oder Märkte? 
  • Welche Risiken bestehen und wie werden sie eingeschätzt? Wie ist die Wahrscheinlichkeit der machbaren und realen Umsetzung der Projektidee? Wie ist die Wettbewerbssituation? 
  • Wie skalierbar ist die Projektidee? In technischer Hinsicht und auch in der Region (sind Kompetenzen und Voraussetzungen in der Region vorhanden?) Oder ist es z.B. ein Exportschlager (Lizenzierung, Nachnutzung) auch außerhalb der Region? 

5.  Wie ist der Verbund aufgestellt?

  • Wie hoch ist die Beteiligung von KMU & Industriepartnern? Welchen Fördermittelanteil erhalten diese?
    -> mind. 50% 1 Punkt, je 10% darüber ein weiterer Punkt (60% 2 Punkte, 100% 5 Punkte)
  • Sind alle notwendigen Kompetenzen einbezogen, um das Vorhaben erfolgreich durchzuführen?  
  • Wie divers ist die Partnerstruktur entlang der Wertschöpfungskette? Werden auch gesellschaftliche Akteure mit einbezogen? 

6.  Projektplanung & Finanzierung

  • Passt der Arbeitsplan zu den Zielsetzungen und ist nachvollziehbar dargestellt? 
  • Sind die Finanzplanung und der Fördermittelbedarf je Partner dargestellt und nachvollziehbar? 
  • Kann der Fördermittelbedarf mit dem dargestellten Aufwand gut nachvollzogen werden? Werden die Mittel effizient und bedarfsgerecht eingesetzt?  

Vorlage herunterladen

Die Vorlage zum Call finden Sie auf dem Sharepoint unter (General) > Dokumente > Call. Sollten Sie noch keinen Zugriff für den Sharepoint haben, melden Sie sich bitte.

Diesen Beitrag teilen

Zuletzt aktualisiert am: 19. Februar 2024, 13:41

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Newsletter abonnieren
Cookie Consent mit Real Cookie Banner