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Der diesjährige Gewinner des Wettbewerbs für die beste innovative Praxis 2023 ist die PIC – Pi Innovation Culture GmbH (PIC) aus Leipzig. Nach der offenen sowie der Jury-Abstimmung setzte sich das „Agile Innovationsmanagement“ der PIC im Rahmen des Projekts „BioZ – Biobasierte Innovationen aus Zeitz und Mitteldeutschland“ (BioZ) als Sieger durch. Diese beste innovative Praxis im Bereich Bioökonomie wird nun den weiteren internationalen Netzwerken vorgestellt, um das Konzept in und über Deutschland hinaus bekannt zu machen.

Preisgeber für die beste innovative Praxis 2023 ist das Netzwerk “Bioökonomie in der Praxis”, welches in Deutschland durch das Projekt BRANCHES über das Programm Horizont 2020 der Europäischen Union gefördert wird. Koordiniert von der Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH (DBFZ), dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) und dem Bioeconomy e.V., bietet das Netzwerk Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen sowie Forschungsinstituten die Möglichkeit zum Austausch und Verbreitung von Innovationen.

Die zahlreichen Bewerber für den Preis kamen aus angewandten Forschungsprojekten, Unternehmen und Start-ups der Bioökonomie aus ganz Deutschland. „Wir sind mächtig stolz auf diesen Preis, der eine öffentliche Wertschätzung der innovativen Ideen und Vorhaben in unserem BioZ-Netzwerk widerspiegelt. Unser PIC-Team entwickelte im Rahmen von BioZ ein Innovationsökosystem entlang von Wertschöpfungsketten regionaler Unternehmen aus den Branchen Landwirtschaft, Lebensmittel und Chemie sowie relevanten Forschungseinrichtungen. Wir bedanken uns bei der Jury und allen, die für uns auch in der öffentlichen Bewertung gestimmt haben!“, sagt Dr. Christina Peters, PIC-Geschäftsführerin.

Die Branchen Land- und Ernährungswirtschaft sowie Chemieindustrie sind innerhalb der Forschungslandschaft nur wenig miteinander verknüpft und bieten enorme Innovationspotenziale entlang der Schnittstellen. Diese will BioZ in Zukunft nachhaltig für neue Produkte, Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle weiter ausbauen. Das Wertschöpfungspotenzial ist riesig, regional anfallende biogene Reststoffe wie z. B. Zuckerrübenschnitzel, Lebensmittelreste oder Insektenhüllen für eine innovative, stoffliche Veredelung zu nutzen. Dazu bedarf es einem agilen Innovationsmanagement, um z. B. branchenübergreifende Kooperationen zur Einwerbung von Fördermitteln für Innovationsprojekte zu bilden.

Das Innovationsmanagement der PIC sorgt für die deutliche Reduzierung des Zeit- und Kostenaufwands bei der Anbahnung und Umsetzung von Innovationen in den Unternehmen. Den Kern bildet eine strukturierte Ideenentwicklung über Unternehmensgrenzen und Branchen hinweg. Dazu arbeiten regionale Wirtschafts- und Wissenschaftsvertreter in vier moderierten „Dialoggruppen“ – Proteine, Fein- und Spezialchemikalien, Biopolymere und Lipide – regelmäßig zusammen. Die Akteure mit unterschiedlichen Kompetenzen kreieren neue Ideen und Lösungsansätze für innovative Produkte wie z. B. Textilfarbe, Duftstoffe, Verpackungsnetze, Medikamentenrohstoffe u. v. m.

Das BioZ-Angebot richtet sich an interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Land- und Ernährungswirtschaft sowie Chemieindustrie, insbesondere in Mitteldeutschland. Die Lebensmittelindustrie bringt umfassende Kompetenzen im Bereich der Veredelungsprozesse und Verfahrenstechnologie ein. Die Zucker- und Stärkeindustrie verfügt z. B. über moderne Anlagen und integrierte Verbundstandorte mit nahezu geschlossenen Stoffkreisläufen. Die Chemieindustrie bietet eine große Anzahl an spezialisierten Produktionsverfahren. BioZ bezieht auch Maschinen- und Anlagenbauer sowie Dienstleister ein. Die im BioZ- Projekt integrierten Forschungskompetenzen bilden die Basis für die Innovationsgebiete Proteine, Lipide, Fein- und Spezialchemikalien sowie Biopolymere.

Die wirtschaftliche Verwertung der Ergebnisse durch das Knüpfen neuer Kontakte mit Partnern aus der Industrie, der Forschungswelt sowie zivilrechtlichen Akteuren ist in BioZ Prämisse. Das branchenübergreifende Wertschöpfungsnetz soll den beteiligten Wirtschaftspartnern Wachstum durch die Erschließung neuer Märkte mit lukrativen Produkten ermöglichen. Durch neue Firmengründungen, die Förderung von Startups und Ansiedlungen soll mittelfristig die Unternehmensanzahl in den Branchen steigen. Dies umfasst auch die zugehörigen Dienstleistungen wie Genehmigungen, Zulassungen, Marketing, Marktforschung etc. Dies soll bereits mittelfristig zu einer Stärkung der regionalen Wertschöpfung führen und langfristig eine Modellregion für biobasiertes Wirtschaften etablieren.

Hintergrund zum H2020-Projekt: Branches – Boosting rural bioeconomy networks following multi-actor approaches

In BRANCHES sind 5 Länder beteiligt: Spanien, Italien, Deutschland, Polen und Finnland. Der Koordinator ist das finnische Institut für Natürliche Ressourcen (LUKE) (Natural Resources Institute Finland).

Ziel von BRANCHES ist die Einführung neuer Technologien und innovativer Praktiken bei der Sammlung, Verarbeitung, Umwandlung und Nutzung von Biomasse für die Energiegewinnung und andere wertschöpfende Anwendungen wie Biomaterialien und Bioprodukte. BRANCHES will die Verbindungen zwischen Praktikern, Nutzern und Innovationsförderern über den Informationsaustausch, gemeinsame Treffen und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Bioökonomie stärken. Auf diese Weise werden Innovationen den potenziellen Nutzern nähergebracht und die Einführung neuer und innovativer Geschäftsmöglichkeiten in ländlichen Gebieten gefördert.

Über BioZ – Biobasierte Innovationen aus Zeitz und Mitteldeutschland

Das Projekt BioZ verfolgt einen kooperativen Ansatz, um gemeinsam Entwicklungs- und Verarbeitungspfade für biobasierte Produkte und Dienstleistungen zu gestalten. Im Rahmen des Programms “WIR! – Wandel durch Innovation in der Region” wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Um die richtigen Partnerschaften zu finden, bringt BioZ alle Akteure an einen Tisch: Unternehmer, Industrieforschung, Wissenschaftlerinnen, Administration und Politik, Kreativwirtschaft und Organisationen der Zivilgesellschaft.

BioZ baut auf vorhandenen Stärken der Region Zeitz und Mitteldeutschlands auf: Einer starken Agrarwirtschaft, leistungsfähigen Verarbeitern, einer ausgeprägten Lebensmittelindustrie, einer vielseitigen Chemieindustrie und einer der umfassendsten Forschungslandschaften der Bioökonomie.

Bioökonomie ist ein Konzept, das die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme umfasst. Innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen werden entwickelt. Dabei basiert die Bioökonomie nachhaltig auf der Verwertung von regionalen, nachwachsenden Rohstoffen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen und steht für den Schutz von KlimaKlima Alle Nachhaltigkeitsanforderungen, die den Ausstoß von klimawirksamen Gasen oder klimawirksame Aktivitäten umfassen (z. B. Kriterien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen) (ITC Standards Map 2023). und Natur, die Ernährungssicherheit und neues Wirtschaftswachstum.

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Zuletzt aktualisiert am: 15. Februar 2024, 16:58

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