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DG Chemie

Klebstoffe – biobasiert und möglichst unter Nutzung regionaler Wertschöpfungsketten: das war das Thema der BioZ-Dialoggruppe Chemie am 15. August bei INNOVENT e.V. Technologieentwicklung Jena.

Dr. Hartmut Henneken besuchte uns extra aus der Forschungsabteilung von Jowat in Detmold, wobei eine der Produktionsstätten im Herzen der BioZ-Region in Zeitz liegt. Spannend: der Herstellungsprozess hat nur einen geringen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck des finalen Klebstoffs. Auf den Rohstoff kommt es an! Und dieser ist bei einigen Klebstoffen „einfacher“ nachhaltig zu produzieren, als in anderen Fällen.

Prof. Detlef Krug vom Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD) gab uns Einblicke über die hohen Anforderungen, die Klebstoffe im Einsatzbereich der Holzwerkstoffe erfüllen müssen. Eine Bedarfsabschätzung für den deutschen und europäischen Markt, sowie die absehbaren Änderungen in Regularien bieten aber eine Chance für biobasierte Optionen.

Einem ganz anderen Bereich hingegen fokussiert Dr. Ronja Breitkopf vom Gastgeber Innovent. Sie führte uns in die Welt der Komponentenklebstoffe im medizinischen Bereich. Hier werden diese u.a. eingesetzt, um Gewebe und Knochen zu kleben. Für den hot-melt Bereich präsentierte sie eine neue Formulierung für Polyurethan/Harnstoff-Klebstoffe, welche 85% biobasiert ist. Das beeindruckende Equipment zur Herstellung, wie auch Testung der Klebstoffe, bekamen die Teilnehmer in der anschließenden Führung zu sehen.

Und was wir uns noch alles von der Natur abschauen können, zeigt uns Constanze Zwies, PhD von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie widmet sich in ihrer Forschung bioinspirierten Klebstoffen, wie zum Beispiel Proteinen aus Muscheln, welche sich besonders gut eigenen, um Sand zu verkleben. Die Sandformen kommen beispielsweise bei der Herstellung von Teilen der Automobilindustrie zum Einsatz. Für die Herstellung müssen wir aber keine Muscheln züchten: hier nutzt Dr. Zwies Gruppe ein fermentatives Verfahren. Der nächste Schritt? Aus dem Labor in den großen Fermenter!

Wir hoffen, dass nachhaltige neue Kontakte „kleben geblieben“ sind und die ein oder andere Projektidee entsteht!

Danke an das Team von Innovent für die Gastfreundschaft!

DG Proteine

Jesus Palomino der Planteneers GmbH startete mit einem Vortrag über die pflanzlichen Proteine in der Anwendung, der Anforderung und Herausforderung.

Eine Vorstellung der BioZ Projektidee Rapido – Raps als alternative Proteinquelle für Nahrungsmittel – von Robert Hartmann vom Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP folgte.

Der Impulsvortrag über skalierbare Mikroalgenproduktion für nachhaltige und branchenübergreifende Wertschöpfungsketten von Dr. Stephan Hilpmann der PUEVIT GmbH konnte neue Einblicke schaffen.

Dr. Sebastian Kleinschmidt der Hochschule Anhalt stellte aktuelle Highlights vom laufenden BioZ Projekt: BioGOS – Biosynthese von Galactooligosacchariden in Sauermolke und Molkenpermeat – vor.

Ein kurzer Workshop zum Thema: „Von der Idee zur Produktion“ von Antje Weigt der IPC Process-Center GmbH & Co. KG vervollständigte die Vorträge.

Im Anschluss gab es Rundgänge im Technikum und den Laboren der Hochschule Anhalt am Standort Köthen.

Vielen Dank bei allen Referenten und Teilnehmenden und wir freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen zu diesem spannenden Thema!

Für mehr Informationen zum Treffen können Sie sich im Downloadbereich der BioZ-Website die Präsentationen herunterladen: https://www.bio-z.de/services/downloads/

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Zuletzt aktualisiert am: 3. Februar 2025, 10:26

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